Gefahrstoffe in Tinte & Toner

Laserdrucker finden sich heute in verschiedenen Ausführungen in zahlreichen Büros eines Unternehmens. Weil von diesen Geräten entsprechende Emissionen ausgehen, herrscht seit mehreren Jahren die Debatte darüber, inwiefern von einem Laserdrucker eine Gesundheitsgefährdung ausgeht. Diverse Institute haben sich inzwischen mit der Frage auseinandergesetzt, ob Tonerstaub giftig ist. In diesem Artikel erfahren Sie, ob Laserdrucker auf die Gesundheit einen negativen Einfluss ausüben.

Gefahrstoffe in Tinte & Toner

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Gefahrstoffe beim Drucken

Die Quelle für Gefahrstoffe beim Drucken ist neben dem Druckverfahren selbst der Toner. Generell gilt für sämtliche Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, dass das Unternehmen die hieraus resultierenden Gefährdungen zu bewerten hat. Hierzu sind Informationen über die Stoffe sowie hinsichtlich der Kontaktmöglichkeiten bei den Tätigkeiten zu ermitteln, zu beurteilen und geeignete Schutzmaßnahmen zu definieren. Die Ergebnisse dieser Risikobewertung sind ferner zu dokumentieren. Hierin muss der Unternehmer auch angeben, wie die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen überprüft wird. Durch die Veröffentlichung von Betriebsanweisungen sind die Mitarbeiter schließlich über die bestehenden Risiken, die Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln, das Verhalten im Ernstfall, Erste Hilfe und die sachgerechte Entsorgung in Kenntnis zu setzen. Diese Vorschriften bedingen demnach, dass sich Unternehmen auch der Frage widmen müssen, inwiefern Laserdrucker die Gesundheit belasten. In diesem Zusammenhang gilt es auch festzustellen, ob der aus dem Druckverfahren generierte Tonerstaub als giftig einzuordnen ist.

Sind Laserdrucker gesundheitsgefährdend?

Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit klagen Büroangestellte immer wieder über meist unspezifische Beschwerden, wie beispielsweise Kopfschmerzen, Husten, allergische Augenreaktionen, Hautreizungen, Hautjucken, Kurzatmigkeit, Ausschlag sowie Atemnot. Gemäß der Bürgerinitiative nano-Control leiden hierzulande über 2.000 Menschen unter Symptomen, deren Ursprung angeblich in den Emissionen von Laserdruckern sowie Kopierern liegen soll. In diesem Zusammenhang warnten in der Vergangenheit einige Berichte sowie Verbraucherschutzorganisationen vor dem Ozon- sowie Feinstaub-Ausstoß und beflügelten so die Diskussion um eine vom Laserdrucker erzeugten Gesundheitsgefährdung. Sinnbildlich hierfür steht ein Bericht der Zeitschrift Ökotest aus dem Jahr 2001, in dem der zuständige Redakteur behauptete, dass vom Laserdrucker besorgniserregende Konzentrationen an krebserregenden sowie weiteren bedenklichen Stoffen freigesetzt werden würden. Zur Begründung gab die Zeitschrift das Beispiel eines Angestellten an, bei dem nach anhaltendem Dauerschnupfen Asthma bronchiale festgestellt wurde, was die vorzeitige Pensionierung zur Folge hatte. Diese und weitere Artikel sowie Warnrufe führten dazu, dass sich in den Folgejahren diverse Institutionen mit den Auswirkungen vom Laserdrucker auf die Gesundheit beschäftigten.

Feinstaub im Büro vermeiden

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Emittierte Substanzen

Um beurteilen zu können, inwiefern gerade Tonerstaub giftig ist und so vom Laserdrucker eine Gesundheitsgefährdung ausgeht, ist es erforderlich, die freigesetzten Substanzen zu kennen. Eine der freigesetzten Stoffe ist Benzol. Dieses zählt zu den für den Menschen erwiesenermaßen krebserzeugenden Stoffen. Epidemiologische Studien bestätigten den eindeutigen Zusammenhang zwischen beruflicher Benzolexposition und dem Auftreten von Lymphomen sowie Leukämien. Als der wichtigste Aufnahmeweg bei umweltbedingter sowie beruflicher Exposition zählt gerade der inhalative Pfad. Diese Erkenntnisse könnten demnach suggerieren, dass Laserdrucker auf die Gesundheit einen gefährlichen Einfluss haben könnten. Durch das Druckverfahren wird ferner auch Styrol in die Umwelt emittiert. Tierversuche zeigten, dass die Inhalation dieser Substanz zu Tumoren führte. Als Auslöser gilt dabei Styroloxid, dass aus der Reaktion des Styrols mit bestimmten Enzymen des Lungengewebes entsteht. Experimentelle Forschungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) konnten zeigen, dass die entsprechenden Enzyme auch im menschlichen Lungengewebe vorhanden sind. Demzufolge könnte sich das tumorbildende Styroloxid auch in der Lunge des Menschen bilden. Auch dieses Ergebnis könnte darauf hinweisen, dass vom Laserdrucker eine Gesundheitsgefährdung zu erwarten ist. Weitere toxische Substanzen sind Aldehyde, Xylol und Toluol.

Ist Tonerstaub giftig?

Sollte sich Tonerstaub als giftig erweisen, könnte ein Zusammenhang zwischen Laserdrucker und Gesundheitsgefährdung ebenfalls bejaht werden. Auch hierzu fanden bereits Untersuchungen und Studien statt. In einer Studie von 2010 beschäftigte sich etwa die Uniklinik Freiburg mit der Frage, ob Tonerstaub giftig ist und welche Auswirkungen hohe Konzentrationen auf den menschlichen Organismus haben können. Zu diesem Zweck untersuchten die Wissenschaftler, wie die Abluft des Druckers auf Kulturen menschlicher Lungenzellen wirkt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Druckerdunst die Zellteilung negativ zu beeinflussen vermag. Es ist nicht auszuschließen, dass sich derart veränderte Zellen zu einer Tumorzelle transformieren können. Ein Beleg für die krebsauslösende Wirkung von Tonerstaub sei dies zwar noch nicht. Jedoch ein ernstzunehmender Hinweis darauf, dass Tonerstaub giftig sei und die DNS schädigen könnte.

Ozon und Feinstaub

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Unlängst bekannt ist, dass Tonerpulver bzw. Farbstoff giftige Schwermetalle und andere krebserregende Stoffe enthält. Aufgrund dieser Ergebnisse fühlen sich Kritiker der Druckerlandschaft bestätigt, die in dem Laserdrucker eine Gesundheitsgefährdung sehen.

Laserdrucker erzeugt keine Gesundheitsgefährdung!

Die Tatsache, dass Tonerstaub giftig ist, wird auch seitens Unternehmer und Arbeitgeberverbände nicht bestritten. Doch um eine fundierte Aussage darüber treffen zu können, ob Laserdrucker die Gesundheit gefährden, muss die freigegebene Menge an Tonerstaub ermittelt werden. Die Ergebnisse zahlreicher Forschungsprojekte und Untersuchungen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Die ultrafeinen Partikel, über die oft berichtet wird, bestehen aus schwerflüchtigen organischen Verbindungen und nicht aus Tonerpartikeln. Beim Erhitzen verdampfen diese in der Fixiereinheit des Laserdruckers und kondensieren beim Abkühlen zu feinen, ungefährlichen Aerosolteilchen.

  • Die Staubemissionen gehen mehrheitlich auf Papierstaub zurück. Die Messwerte lagen im Rahmen der ortsüblichen Hintergrundbelastung. Nicht nachweisbar war Tonerstaub.

  • Sämtliche Studien zeigten, dass durch die Drucker während der Inbetriebnahme insbesondere flüchtige organische Kohlenwasserstoffe in die Umgebungsluft abgegeben werden. Die hierbei ermittelten Raumluftkonzentrationen lagen allerdings um den Faktor 100 - 1.000 unter den derzeit geltenden Arbeitsplatzgrenzwerten für die jeweilige Einzelsubstanz.

  • Lediglich in geringen Mengen wird Ozon freigegeben.

Kein Zusammenhang zu Gesundheitsbeschwerden

Bereits im Jahr 2008 untersuchte das BfR anlässlich der vielen Beschwerden die Auswirkung von Laserdrucker auf die Gesundheit. Hierbei konnte das Institut keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Emissionen des Druckers und den Erkrankungen bzw. Symptomen herstellen. Erst bei einer Belastung von 60 Mikrogramm je Kubikmeter bestehe ein inakzeptables Risiko. Die Raumluft an Büroarbeitsplätzen enthalte jedoch weniger als 30 Mikrogramm lungengängigen Tonerstaubs pro Kubikmeter. Auch nach einer im Jahr 2014 veröffentlichten Studie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München zu Laserdruckeremissionen gibt es keine Hinweise darauf, dass Laserdrucker zu einer Gesundheitsschädigung führen, die messbar wäre. Untersuchungen der IFA (Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) konnten belegen, dass der Tonerstaub die Nachweisgrenzen (0,16 mg/Kubikmeter bis 0,6 mg/Kubikmeter) bei laufendem Betrieb innerhalb von zwei Stunden nicht überschritt.

Fazit

In der Wissenschaft besteht kein Zweifel daran, dass Tonerstaub giftig ist und Laserdrucker die Gesundheit bei bestimmten Konzentrationen schädigen könnten. Zahlreiche Studien haben allerdings gezeigt, dass in der Praxis vom Laserdrucker keine Gesundheitsschädigung ausgeht, da die zulässigen Grenzwerte nicht überschritten werden.


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