Farbmanagement: Darstellung und Kalibrierung beim Drucken
Mit der technischen Leistungsfähigkeit moderner Drucker wachsen gleichermaßen die Ansprüche der Anwender. Besonders der farbige Druck von Fotos und anderen Dateien stellt viele Kunden vor die Frage, wie sie ein optimales Ergebnis erzielen können. Die Unterschiede zwischen der Darstellung am Monitor und dem Druckergebnis, die Frage nach der Wiederholbarkeit von Farbergebnissen und der Einsatz von Sonderfarben sind nur einige der Aspekte, die für Nutzer beim Farbmanagement von Interesse sind.

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Darstellung am Monitor mit RGB-Farben
Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Farbdarstellung am Monitor und der Farbausgabe des Druckers. Während der Monitor mit RGB-Farben arbeitet, kommen beim Drucker die CMYK-Farben zum Einsatz. Der Monitor bildet also die Farbwahrnehmung durch eine additive Mischung der drei Grundfarben nach. Diese sind Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Es gibt etwa 16 Millionen Farben auf RGB-Basis.
Druckfarbe nach CMYK Modus
Der CMYK Modus oder Vierfarbdruck des Druckers legt die Farben Cyan (C), Magenta (M), Yellow (Y) sowie Schwarz (Key) zugrunde. Der Offset-Druck basiert auf diesen vier Farbtypen, wobei sämtliche Farben beim Druck in einer Art und Weise mit definierten Farbintensitäten übereinander gedruckt werden, dass der Eindruck der gewünschten Gesamtfarbe entsteht.
Ein Vergleich der zwei Darstellungsarten
CMYK lässt deutlich mehr Farbkombinationen zu als RGB. Gleichzeitig sind die Farben oft weniger eindeutig, was auch mit dem mehrfachen Vorhandensein der gleichen Farben zusammenhängt. Dies erklärt, dass die Farbempfindungen bei Monitordarstellung und Druckausgabe voneinander abweichen können.

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Volltonfarbe & Sonderfarben-System
Unabhängig vom Druck auf CMYK-Basis ist es auch möglich, jede Farbe in Form einer Sonderfarbe zu drucken. Hierbei handelt es sich um Volltonfarben, die vorgemischt sind. Daher ist beim Sonderfarben-Druck nur eine Druckplatte pro Farbe erforderlich. Vollton-Farbe zeichnet sich typischerweise durch sattere Farben aus als die Farben im CMYK-Modus. Das weltweit am meisten verbreitete Sonderfarben-System ist das von Pantone. In Deutschland erfreut sich das System HKS einer weiten Anwendung. Beide Systeme bieten ihre Paletten auf speziell darauf ausgelegten Fächern an. Diese finden sich in verschiedenartigen Ausführungen für die wichtigsten Papierarten.
HKS-Farben bzw. der HKS- Farbfächer besteht aus 88 Basisfarben 3520 Volltonfarben, die besonders für den Einsatz von Kunstdrucken und Druckprojekten mit dem Anspruch einer hohen Farbtreue verwendet werden.
Drucker und ihre Einflussfaktoren auf das Farbprofil
Bei der Kalibrierung des Druckers spielen mehrere Komponenten eine Rolle im Hinblick auf das Farbmanagement. Ein wichtiger Faktor ist das verwendete Papier. Jedes Papier hat seinen individuell verschiedenen Weißton, weshalb grundsätzlich jedes Papier ein eigenes Farbprofil benötigt. Zudem ist zu berücksichtigen, dass unterschiedliche Papiersorten die Druckertinte auf verschiedene Weise aufnehmen. So zeigen etwa Papiersorten mit starkem Weißmacher im Druckergebnis besonders kräftige Blautöne. Beim Kalibrieren kann ein Profil erstellt werden, das zu möglichst allen Papiersorten passt. Wer aber auf eine exakte Farbdarstellung Wert legt, achtet bei der Kalibrierung genau auf die verwendete Sorte.
Den Drucker kalibrieren
Die Kalibrierung bedeutet grundsätzlich eine Form von Profilierung des Druckers. Test-Ausdrucke mit bestimmten Tinten- und Papiersorten ermöglichen eine genaue Beurteilung der Farbqualität. Die Farbfelder des Testausdrucks können mit einem sogenannten Spektral-Colorimeter ausgemessen werden. Dieses Messgerät hilft bei der Beurteilung der Farbfelder, wobei eine höhere Anzahl betrachteter Farbfelder ein genaueres Profil ermöglicht. Damit der Testdruck wirklich Rückschluss über die genutzte Hardware zulässt, sollten dabei softwaregestützte Farbmanagement-Systeme des Computers oder Druckers deaktiviert werden.

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Kalibrierungsmöglichkeiten für das Farbmanagement
Zur Kalibrierung gibt es spezielle Software-Lösungen. Eine einfache Kalibrierung ist aber auch durch eine manuelle Abstimmung des Computers und des Druckers möglich. Software-Angebote sind häufig in Kombination mit einem Spektral-Colorimeter erhältlich. Da auch die Darstellung am Monitor dieser Farbgebung entsprechen muss, um die Geräte zu kalibrieren, findet sich das Zubehör meist in Kombination mit der Software. Die Farbprofile dieser Software-Lösungen bieten allgemein eine präzisere Darstellung als vorinstallierte Programme. Bei der Anwendung ist es wichtig, automatisches Farbmanagement des Druckers zu deaktivieren.
Farbmanagement für den Normalverbraucher
Kostenintensive Software ist für das Farbmanagement nicht erforderlich, falls ein Nutzer den Drucker nur für den gelegentlichen Eigenbedarf (etwa für den Ausdruck von Fotos) benötigt. Das Digital Quality Tool (DQ-Tool) gewährt eine simple und leicht umsetzbare Methode der Kalibrierung. Das Tool wurde von der Initiative des Photoindustrie-Verband e.V. (PIV) in Kooperation mit Anbietern digitaler Bilderdienste entwickelt. Damit lassen sich Monitor und Drucker aufeinander abstimmen. Eine Einstellung der Farbqualität auf 24 Bit auf dem Desktop sorgt bereits für eine satte Farbtiefe. Für den Monitor empfiehlt sich eine Farbtemperatur auf Tageslichtniveau, das heißt etwa 6.000 Kelvin. Der PIV hat im Internet Testdateien zur Verfügung gestellt, die Nutzer als Referenzen zur Kalibrierung des Druckers verwenden können. Bei zu großer Bildschirmhelligkeit erscheint das Referenz-Schwarz beispielsweise als dunkles Grau. Im Anschluss gilt es, den Kontrast abzugleichen. Die Bilddatei der DQ-Tools namens DQ-Tool Kontrast im JPG-Format kann im Bildbearbeitungsprogramm als Referenz genommen werden. Im Folgenden können Nutzer den Ausdruck der Datei mit dem Bild DQ Tool-Monitor vergleichen. Zuletzt wird dieses mit dem Bild im Bildbearbeitungsprogramm verglichen. Eventuelle Abweichungen lassen sich mit dem On-Screen-Display ausgleichen.
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