Der Moiré-Effekt
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Die Definition des Moiré-Effekts
Bei dem sogenannten Moiré-Effekt handelt es sich um ein scheinbares Muster, welches aufgrund der Überlagerung von gleichmäßigen Rastern zum Vorschein kommt. Dieser optische Effekt kommt beim Drucken mit Farbe und beim Scannen vor. Tatsächlich kann der Fehler auch beim Fernsehen entstehen. Die Bezeichnung des Effekts stammt von dem französischen Begriff «moirer» ab, welches ins Deutsche übersetzt "morieren" bedeutet. Ursprünglich handelt es sich beim Morieren um einen Prozess in der Textilindustrie. Die Stoffe bekokommen durch das Marmorieren eine wellige Textur. Der Moiré-Effekt ist eine spezielle Variante des Alias-Effekts. Einerseits können durch den Moiré-Effekt interessante und ästhetische Musterentstehen. Andererseits hat der Effekt einen negativen Einfluss auf die Qualität und die Auflösung des Bildes.

Die Entstehung des Moiré-Effekts
In der Fotografie tritt der Effekt oftmals bei regelmäßigen Strukturen wie bei den Ziegeldächern eines Turmes auf. Es kommt zu einer Wechselwirkung zwischen der Struktur der Sensoren der Kamera und der Struktur des Motivs. Im Prinzip tritt der Effekt immer dann auf, sobald sich zwei Raster überschneiden. Der Effekt entsteht beim Ausdrucken von Abbildungen durch die Wechselwirkung zwischen dem Motiv und dem Raster, sofern auf dem Motiv sehr feine gleichmäßige Strukturen vorliegen. Der Effekt wird zu einem richtigen Problem, sobald Fotografien mit derartigen Motiven ausgedruckt werden sollen, welche schon im Rahmen der Aufnahme den Moiré-Effekt bekommen haben. In diesem Fall liegt der Effekt sozusagen doppelt vor.
Der Effekt kann auch entstehen, wenn eine Abbildung von einem Monitor abfotografiert wird und als Punktmatrixformat oder als Rastermatrixformat dargestellt wird. Das gitterartige Muster bildet sich infolge von sich wiederholenden Details. Zu diesen Details können beispielsweise Punkte sowie Linien gehören. Der Effekt tritt auf, wenn der Grad der Details des Motivs die Auflösung der Sensoren der Kamera übertrifft. In diesem Fall bilden sich die charakteristischen Strukturen. Der Moiré-Effekt kann auch entstehen, wenn übereinanderliegende Raster mit einer ungleichen Teilung gegeneinander verdreht werden.
Die Vermeidung des Moiré-Effekts
Es existiert eine ganze Reihe an Möglichkeiten, um den Moiré-Effekt zu vermeiden. Beim Ausdrucken von Abbildungen lässt sich das Auftreten des Effekts verhindern, indem die Motive so groß ausgedruckt werden, dass keine feinen Überlagerungen von Rastern mehr entstehen können. Dieser Trick kann auch andersherum angewendet werden. Das Motiv mit den Rasterungen kann einfach so klein ausgedruckt werden, dass das Muster des Moiré-Effekts nicht mehr zu erkennen ist. Eine Alternative zur Verhinderung der Entstehung des Moiré-Effekts beim Ausdruck stellt die Verwendung eines frequenzmoduliertem Rasters dar. Durch ein frequenzmoduliertes Raster wird die Wahrscheinlichkeit von möglichen Überlagerungen wesentlich reduziert. Im Weiteren kann der Effekt durch eine geringfügige Defokussierung der Kamera oder durch eine Anpassung des Kamerawinkels zum Motiv deutlich reduziert werden, sodass die Details besser auseinandergehalten werden können. Am einfachsten ist es, wenn die Entstehung des Moiré-Effekts bereits im Vorfeld verhindert wird. Im Rahmen der Porträtfotografie kann der Effekt vorgebeugt werden, indem beispielsweise auf karierte Hemden verzichtet werden. Karierte Hemden sind oftmals die Ursache für die Entstehung des Moiré-Effekts auf Familienfotos. Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung des Effekts sind die Reduzierung der Blende und die Anpassung der Brennweite. Durch das Heranzoomen bzw. Wegzoomen kann die Bildung der unerwünschten Strukturen auf der Fotografie verhindert werden.
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